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Schulausbildung von Heute

Im Herzogtum Württemberg wurde die Schulpflicht im Jahr 1559 eingeführt. Damit waren die Schwaben die Avantgardisten in Deutschland, was die Bildung der Kinder betrifft. Die anderen deutschen Länder folgten nach und nach dem württembergischen Beispiel. Heute, nach über 450 Jahren haben wir in Deutschland eine mindestens 9-jährige Schulpflicht - in manchen Bundesländern ist sie auch länger - und ein ausgereiftes, differenziertes Bildungssystem, das jedem Kind entsprechend seinen Begabungen zu einem Schulabschluss verhelfen kann. Leider brechen aber viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss ab. Dabei wäre eine erfolgreiche Schulbildung heute so wichtig wie nie. Im Folgenden sollen einige Aspekte des Lernens und der Bildung vorgestellt werden, um aufzuzeigen, warum gerade heute eine gute Schulausbildung entscheidend für alle ist.

Bildung und Persönlichkeit

Die Schulausbildung sollte jedem Menschen helfen, eine eigenständige Persönlichkeit zu werden. Viele Schüler entdecken schon in den ersten Schuljahren ihre Stärken und Schwächen, ihre Vorlieben und Abneigungen. Die einen lernen mit Begeisterung Lieder und Gedichte, anderen ist eben dieses ein Gräuel, wieder andere sind im Sport besonders gut. Musik, Sport, Technik und vieles mehr: Begabungen, die einem Menschen praktisch angeboren sind und in der Schule entdeckt werden, begleiten ihn oft sein Leben lang. Die meisten Schüler sehen das zwar anders, aber auch die Hausaufgaben dienen der Entwicklung der Persönlichkeit! Es handelt sich ja um Aufgaben, die, wie der Name schon sagt, zu Hause erledigt werden. Der Schüler ist also hier auf sich allein gestellt. Und genau das fördert ihn! Denn jeder Erwachsene muss fähig sein, irgendwelche Aufgaben eigenständig zu lösen, ohne auf eine Gruppe angewiesen zu sein.

Bildung und Beruf

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das deutsche Bildungssystem sehr strikt gegliedert. Im Großen und Ganzen sah es so aus: Nach der Grundschule hatte ein Schüler drei Möglichkeiten: Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Und die beruflichen Wege waren weitgehend festgelegt. Wer das Gymnasium absolviert hatte, studierte, Jugendliche mit Realschulabschluss lernten Büro-, Bank- oder Verwaltungsberufe, Hauptschüler lernten ein Handwerk. Heute ist das Bildungssystem durchlässiger geworden - aber auch komplizierter. Einige Beispiele

- Das dreigliedrige Schulsystem ist in manchen Bundesländern durch die Gesamtschule abgelöst. Teilweise existieren Gesamtschulen neben den traditionellen Schularten.
- Zur Zeit wird z.B. in Baden-Württemberg das Abitur nach acht statt neun Jahren Gymnasium eingeführt. Dadurch wird das Gymnasium anstrengender. Erfolgreiche Schüler können aber ein Jahr früher studieren.
- Der Wechsel zwischen den Schularten ist heute einfacher als früher.
- Realschüler können das Abitur machen, wenn sie nach der Mittleren Reife beispielsweise auf ein Technisches Gymnasium gehen.
- Hauptschüler können die Mittlere Reife erwerben, wenn sie eine entsprechende Fachschule besuchen.

Die Anforderungen für viele Berufe werden aber immer höher (Stichwörter: Fremdsprachenkenntnisse, Computerkenntnisse ...). Daher gelten leider manche Schüler oder Schulabbrecher als nicht ausbildungsfähig. Ohne eine gute Schulbildung ist der Weg ins Berufsleben so gut wie unmöglich.

Bildung und Gesellschaft

Die demokratische Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass möglichst viele ihrer Bürger (am besten alle!) eine umfassende Bildung besitzen. Denn im demokratischen Staat hat jeder Bürger das Wahlrecht, und wer über seine Regierung mitbestimmt, sollte auch über die Gesellschaft, ihre Probleme, ihre Funktion usw. Bescheid wissen. Je höher das Bildungsniveau einer Gesellschaft ist, desto besser gedeihen in ihr Innovation, Wissenschaft, Forschung, Fortschritt allgemein. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Schwaben mit ihrer seit Jahrhunderten bestehenden Schulpflicht sogar noch heute als "Tüftler" gelten? Hohes Bildungsniveau führt damit zu größerem Wohlstand für alle.

Bildung und Globalisierung

Ein Trend dieser Zeit ist die Globalisierung, d.h. eine immer stärkere Verknüpfung zwischen verschiedenen Ländern, wachsende Mobilität, zunehmender Austausch von Ideen und Gütern. Ein Symbol der Globalisierung ist das Internet. Nur gebildete Menschen kommen mit der Globalisierung zurecht, wie eben auch nur Gebildete einen sinnvollen Gebrauch vom Internet machen können! Im Rahmen der Globalisierung wird das Lernen von Fremdsprachen immer wichtiger; das Englische als internationale Sprache der Wirtschaft und der Wissenschaften sowieso, aber auch zunehmend das Spanische und das Chinesische. Denn Lateinamerika und China werden in Zukunft in der Ökonomie eine große Rolle spielen. Fremdsprachenkenntnisse und gute Bildung allgemein sind auch für all diejenigen unabdingbar, die sich entschließen, aus beruflichen oder privaten Gründen in ein anderes Land zu ziehen.

Was im Herzogtum Württemberg vor 450 Jahren begonnen hat, ist noch lange nicht zu Ende: die Idee von möglichst guter Bildung für alle. Ob die Schüler von heute sich für diese Idee begeistern können, ist entscheidend für die Entwicklung der Gesellschaft.